Power People @Pendine Sands

Unlängst traf ich den Media-Profi und ehemaligen MTV-Mitarbeiter Oliver Mond. Eher beiläufig entdeckten wir eine gemeinsame Leidenschaft: Classic Cars, genauer: hot rods und klassische Rennwagen.

Begeistert berichtete er von seinem jüngsten Besuch der ungewöhnlichen Rennstrecke „Pendine Sands“ in Großbritannien. Es ist ein Uferstreifen an der walisischen Küste, auf dem in den 1920er Jahren Rekordversuche mit Rennwagen dieser Zeit unternommen wurden. Bis heute eifern Fans alljährlich den waghalsigen Helden nach und frönen dem „Tempo-Trieb“ in eigens dafür umgebauten hot rods.

Vorbild für Pendine Sands war womöglich der amerikanische Austragungsort solcher Rennen, Daytona Beach in den USA. Zu den ersten Nutzern Pendine Sands in Großbritannien gehörte 1924 der Rennfahrer Malcolm Campbell.

Für die sechstägigen „Speed Trials“ bot ihm die elf Kilometer lange Strecke des geraden Strandes  genug Weg zum Beschleunigen seines Boliden. Campbell erreichte darauf am 24. September 1924 mit 235,215 km/h eine neue Bestmarke für den Landgeschwindigkeitsrekord.

Gefährlich war, dass die Wagen bei unterschiedlich feuchtem Untergrund einsinken konnten. Rekordversuche konnten daher erst ab Februar eines jeden Jahres unternommen werden.

Campbell brach auf Pendine Sands dreimal den Landgeschwindigkeitsrekord, zweimal war es Parry Thomas. Seinen dritten Versuch bezahlte jener mit dem Leben. Am 3. März 1927 überschlug sich Thomas‘ Wagen. Die Trümmer des Rennwagens vergrub man an Ort und Stelle im Sand.

Campbell wählte für weitere Rekordversuche zunächst Daytona Beach, anschließend die Bonneville Flats. Thomas’ Tragödie kam 1969 erneut in die Schlagzeilen, als das Wrack des Wagens ausgegraben und restauriert wurde. Heute befindet sich der Rennwagen im Pendiner Museum of Speed. Meinem Gesprächspartner Oliver Mond  und mir genügen Kultfaktor und Benzingespräche am Rande heutiger Strandrennen. Dazu kann man nämlich auch ein gut gekühltes Glas Wein genießen.-)

source: Oliver Mond

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