Jetzt erst? Er wird doch bereits seit 1976 gebaut, werden jetzt viele Enthusiasten sagen. Das stimmt. Aber ab jetzt läuft sein Nachfolger Lada Niva „Travel“ vom Band. Eine gute Gelegenheit, dem bisherigen 4×4 Geländewagen (Foto) Tribut zu zollen.
Schrulliger Alleskönner
Kein anderer Geländewagen bietet soviel Nutzwert für so wenig Geld. Selbst mit Sonderzubehör wurden selten mehr als 12.000 EUR Neupreis fällig. In der absoluten Basisversion waren es lange Zeit sogar unter 10.000 EUR. Preislicher Ausreißer nach oben war das im September vorgestellte Jubiläumsmodell „50th Anniversary Limited Edition“ für 19.900,- EUR.
Details dieser seltenen Außenausstattung sind geländegängige Goodrich-Reifen auf speziellen Leichtmetallfelgen. Außerdem: Dachreling, Verbreiterungen der Radhäuser, Trittbretter und spezielle Stoßstangen mit Haken und Ösen. Im Inneren befindet sich eine Volllederausstattung des Exklusivlieferanten Erich Bitter (im „CD“-Interview).
Kernkompetenz: Unwegsames Gelände
Das heute noch am weitesten verbreitete Model (Foto) ist freilich nur etwas für Überzeugungstäter. Denn der schrullige Niva weist weder berauschende Fahrleistungen noch gute Verbrauchswerte auf; seine Kernkompetenzen liegen auf anderem Gebiet.
Kraftstoffe Benzin
Leistung 60 kW / 81 PS
Drehmoment 128 Nm
Beschleunigung 19 s (0-100 km/h)
Höchstgeschwindigkeit 137 km/h
Verbrauch: rund 10 Liter
Dank permanentem Allradantrieb und zuschaltbarer Differentialsperre wühlt er sich durch nahezu jedes Gelände. Das ermöglicht untern anderem seine hohe Bodenfreiheit. Um diese zu gewährleisten, liegt das Ersatzrad nicht etwa unter dem Fahrzeugboden, sondern im Motorraum. Zudem sind die Federwege besonders lang.
Wer lange Freude an seinem Lada Niva haben möchte, der sollte unbedingt in eine Hohlraumversiegelung investieren. Denn der kompakte Allradler rostet gerne, vor allem an Schweißnähten. Minimalisten freuen sich, dass der Lada Niva mit wenig Elektrik auskommt und folglich auch wenige elektronische Helferlein kaputt gehen können.
Ausführlicher Podcast zum Lada Niva
Richtig ausführlich und durchaus wohlwollend beschäftigen sich die drei ClassicPodCars-Gründer mit dem Kult-Klassiker Lada Niva und unterscheiden u.a. in die Ära vor und nach 1994.
Aber was ist nun von „dem Neuen“ zu halten? Dem Lada Niva „Travel“? Er sieht wesentlich moderner aus, die Veränderungen beschränken sich jedoch im Wesentlichen auf die Optik und Beleuchtung: Der Motorgrill ist jetzt größer als bisher, die Kotflügel wirken kantiger. Am Heck erkennt man einen neuen Stoßfänger. Die Rückleuchten verfügen über LEDs. Motor (1,7 Ltr) und Interieur bleiben weitestgehend wie bisher. sleeping-beauties.de prophezeit ungeachtet weiterer Verbesserungen dem Vorgänger spätestens jetzt Wertsteigerungspotential als Oldtimer / ClassicCar. Vielleicht ein guter Zeitpunkt, um sich einen zu sichern!
Mehr Infos:
Lada Niva Interessengemeinschaft